Europas höchste Auszeichnungen für wissenschaftliche Leistungen und Kommunikation
Anlässlich einer glanzvollen Zeremonie, ganz nach dem Muster der Nobelpreisverleihung, kündigte die EU die preisgekrönten WissenschaftlerInnen und Wissenschaftskommunikatoren der Descartes-Preise 2005 an. Dieses Jahr erhielten Forschungsteams in den Bereichen Astronomie, Klimaveränderung, genetische Krankheiten, Physik und Sozialwissenschaften die Hauptpreise, während eine Gruppe innovativer wissenschaftlicher AutorInnen, ProduzentInnen, ErzieherInnen und TrickfilmzeichnerInnen die Kommunikationspreise gewann.
Nach einem der größten Gelehrten Europas, dem Mathematiker, Philosophen und Naturwissenschaftler René Descartes benannt, haben sich die Descartes Preise seit der ersten Ausgabe durch die Europäische Kommission im Jahr 2000 einen guten Ruf gemacht. Als zweites Eisen im Feuer gibt es zusätzlich seit 2004 den besonderen Preis für ausgezeichnete Wissenschaftskommunikatoren.
Bei der Descartes Preisverleihungszeremonie, die am 2. Dezember an der Royal Society in London abgehalten wurde (der ältesten wissenschaftlichen Akademie mit beständiger Existenz), kündigte Janez Potočnik, Kommissionsmitglied für Wissenschaft und Forschung, die Gewinner und Finalisten der zwei Forschungs- und Kommunikationspreise an.
Dieses Jahr wurde der mit 1 Million Euro dotierte Descartes Forschungspreis unter fünf paneuropäischen Teams aufgeteilt, die in Schlüsselbereichen der europäischen Forschung große wissenschaftliche Durchbrüche erzielt haben. Außerdem wurden weitere €250 000 unter fünf außergewöhnlichen Wissenschaftskommunikatoren aufgeteilt, die die Wissenschaft und Technologie einem größeren europäischen Publikum erfolgreich zugänglich gemacht haben. Der gemeinschaftlichen Grand Jury der Forschungspreise, deren Vorsitz durch Ene Ergma geführt wurde, Vizepräsidentin der wissenschaftlichen Akademie von Estland und Präsidentin des estnischen Parlaments, oblag die schwierige Aufgabe, aus 85 höchst wettbewerbsfähigen Beiträgen 14 Finalisten und fünf Preisträger zu ermitteln, die an der Preiszeremonie teilnahmen.
Eines der preisgekrönten Teams war EXCEL - Extending electromagnetism through novel artificial materials (Die Ausdehnung des Elektromagnetismus durch neuartige künstliche Materialien)– das eine neue Art künstlicher Meta-Materialien entwickelte, sogenannte linkshändige Materialien oder Materialien mit negativem Brechungsindex, in denen sich viele der allgemein bekannten Eigenschaften des Lichts umkehren können. Das CECA Team wurde für bahnbrechende Erkenntnisse über die Klima- und Umweltveränderung in der Arktis gefeiert.
Das PULSE Team erhielt seinen Preis für die Veranschaulichung des Einflusses der europäischen Pulsarwissenschaft auf die moderne Physik. Das Team ESS (European Social Survey – Europäische Sozialstudie) wurde für seinen innovativen Ansatz bei länderübergreifenden Erhebungen belohnt. EURO-PID - European initiative on primary immunodeficiencies (Europäische Initiative für Primäre Immundefekte) - zu guter Letzt wurde für seine innovativen Forschungsarbeiten zu einer Gruppe von seltenen, genetisch bedingten Krankheiten, den sogenannten primären Immundefekten, belohnt.
Vom Labor zum Fernsehen Die Descartes Preise für Kommunikation wurden an fünf führende Persönlichkeiten verliehen, dank deren Leistungen die Wissenschaft einem großen Publikum zugänglich gemacht und interessanter gestaltet wurde. Der Schwede Carl Johan Sundberg wurde für sein lebenslanges Bestreben gefeiert, der Wissenschaft mehr Leben einzuhauchen. Die dänische Astrophysikerin Anja Andersen empfing Applaus für ihr Talent, einem Publikum komplexe wissenschaftliche Themen vorzustellen.
Jos Van Hemelrijck von VRT Television, Belgien, gewann einen Preis für sein beliebtes wissenschaftliches Programm OverLeven (ÜberLeben), eine innovative wissenschaftliche Fernsehserie, die wissenschaftliche Persönlichkeiten bei der Arbeit und der Lösung wissenschaftlicher Rätsel begleitet. Der bekannte amerikanische Schriftsteller Bill Bryson erhielt seinen Preis für das informative und unterhaltsame Buch ‚A Short History of Nearly Everthing’ (Eine kurze Geschichte von fast allem). Der deutsche Professor Michael Seifert wurde für sein innovatives Konzept der „Kinder-Uni“ ausgezeichnet, einer Reihe von Vorlesungen, die das Interesse junger Leute an der Wissenschaft wecken soll.
Wenn Sie mehr lesen möchten: http://europa.eu.int/comm/research/headlines/news/article_05_12_16_en.html
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